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Zusammenfassung | |
Einige aktuelle Studien deuten auf eine geringere Teilhabe von Migrant_innen an der Ge-sundheitsversorgung in Österreich hin (Anzenberger et al., 2015; Ganahl et al., 2016). Die-ser Umstand ist auf diverse Hindernisse zurückzuführen, wie Sprachbarrieren, unter-schiedliches Nutzungsverhalten oder mangelhaft geschultes und nicht sensibilisiertes Fachpersonal. Geflüchtete Menschen befinden sich aufgrund ihrer Fluchterfahrungen in einer noch vulnerableren Situation. Daher wird im Folgenden der Fokus auf diese Gruppe gesetzt. Das Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es also, eine Einschätzung der Gesundheits-versorgung geflüchteter Menschen in Wien zu treffen und die Zugangsbarrieren geflüchte-ter Menschen im Gesundheitssystem zu erläutern. Weiters wird die Rolle der Pflegepro-fession in Bezug auf die Bedürfnisse der Zielgruppe diskutiert. Zu guter Letzt wird ein mög-liches Fortbildungsmodul für Pflegefachpersonen vorgestellt, dass zum Ziel hat die trans-kulturellen Kompetenzen der Fachkräfte zu erhöhen, um dadurch Flüchtlingen einen bes-seren Zugang zum Gesundheitssystem zu ermöglichen. Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurde ein qualitativer Forschungsansatz gewählt. Die Daten wurden anhand leitfadengestützter Interviews erhoben, die transkribiert und mit-tels deskriptiver phänomenologischer Analyse ausgewertet wurden. Es wurden insgesamt sechs Expert_inneninterviews durchgeführt. Die Ergebnisse weisen auf eine mangelhafte Gesundheitsversorgung der Zielgruppe hin, aufgrund stark eingeschränkter Zeitressourcen, einer transkulturellen Inkompetenz des Fachpersonals und einer nicht ausreichenden Vernetzung der Institutionen. Wie ermittelt wurde, weist die Zielgruppe oft nur eine geringe Kenntnis des Gesundheitssystems auf und ist stärker psychisch belastet, was sich wiederum auf den allgemeinen Gesundheitszu-stand auswirkt. Die pflegenden Berufe stehen in besonderer Verantwortung diesen Um-ständen entgegenzuwirken, aufgrund ihres klinischen Wissens und dem leichteren Zugang zur Gruppe der geflüchteten Menschen. Ein Fortbildungsmodul zur Refugee Health Care Nurse erscheint daher im Rahmen einer transkulturellen Kompetenzerweiterung empfeh-lenswert zu sein. Eine solche Fortbildung strebt einen nachhaltigen Lösungsansatz an, der zur Optimierung der Versorgung geflüchteter Menschen beiträgt und damit langfristig eine Kostenreduktion mit sich bringt. |
Abstract | |
According to current studies only a limited number of migrants benefit from the Austrian health care services. (Anzenberger et al., 2015; Ganahl et al., 2016). This is due to a varie-ty of obstacles such as the language barrier, cultural differences and disengagement or insensitivity of the nursing staff. Refugees find themselves in an even more vulnerable situation because of their past traumatic experiences, therefore this master thesis is fo-cused on this specific group. The aim of this master thesis is to evaluate the refugees’ access to the health care system in Vienna. Furthermore, the function of the nursing profession is discussed in respect of the needs of the target group. Lastly, a possible postgraduate training module for nursing staff is presented, which aims to increase the transcultural competences of medical workers towards refugees. A qualitative research approach was chosen, guided interviews have been conducted, transcribed and evaluated in a descriptive phenomenological analysis. Six experts have also been interviewed to gather further information. The conclusion is that the target group is deficient in health care due to severely restricted time resources, a transcultural incompetence of the specialist staff and insufficient collabo-ration between institutions. For the target group, the health care system is often confusing because of their lack of information about the medical institutions and the way they oper-ate. Most refugees are also emotionally impaired, which affects their general health status. The nursing staff has a special responsibility to counterbalance these circ*mstances using their medical knowledge and day-to-day contact to this special group of patients. A training module to become a Refugee Health Care Nurse is recommended as part of a transcul-tural competence education. This would result in not only significant improvement in the refugees’ general health but also reduce cost expenses in the long run. |